Die Gewinner des Lean Innovation Awards 2022 stellen sich in einem kurzen Interview vor: Dank des Hub-Förderprogramms können sie zurzeit von einer Hub-Mitgliedschaft profitieren und sind nun öfters im Coworking anzutreffen. Aktuell arbeiten sie fleissig an der Weiterentwicklung ihres Startups COLOC. Erfahre im Interview mehr über die beiden Hub-Mitglieder und was ihr Startup COLOC dir anbietet.
Der erste Coloc-Laden: In der Gerechtigkeitsgasse 32 in der Berner Altstadt findest du viele spannende lokale Lebensmittel und weitere Produkte. Bild: zvg.
Impact Hub Bern: Gratulation zum ersten Platz beim Hub-Förderprogramm Lean Innovation Award LIA. Stellt euer Projekt doch kurz mal vor: Was ist Coloc?
David Gerner: Coloc steht für gute Lebensmittel aus der Region. Es ist ein hyperlokales Konzept, das auf Direktvermarktung und möglichst wenig Zwischenhändler setzt. Wir sehen die Zusammenarbeit mit Produzierenden eher als ein Partnerverhältnis, nicht als Lieferanten/Verkäufer-Verhältnis.
Gabriel Zuber: Es ist eine physische Plattform für lokale Produzentinnen und Produzenten. Immer mit dem Ziel vor Augen, faire Bedingungen für die Kundschaft und Produzierende zu haben. Den ersten, seit Herbst 2022 geöffneten Laden findet man in der Berner Altstadt in der Gerechtigkeitsgasse 32.
Gabriel und David im neuen Coworking-Teil im Impact Hub Bern: Aktuell triffst du die beiden öfters vor Ort an. Bild: Impact Hub Bern.
Hub: Was sind eure aktuellen Ziele?
David: Zunächst wollen wir natürlich den Laden gut etablieren. Aber schon jetzt wissen wir, dass es einen zweiten Laden geben muss – oder sogar einen dritten. Damit das Ganze auch vom Aufwand her Sinn ergibt.
Gabriel: Ja, auch um den Impact von COLOC zu vergrössern. Wir sehen, was wir an einem Ort bewirken können und sehen, mit all diesen Produzierenden, wie wir das Ganze multiplizieren könnten – und Synergien schaffen. Etwa bei Transportlösungen oder in der Zusammenarbeit mit Gemeinden, Städten, Genossenschaften, Wohngenossenschaften. Wir arbeiten am COLOC-Netzwerk.
Die Finalistinnen und Finalisten des Lean Innovation Awards 2022, der dritte Jahrgang des Hub-Förderprogramms. Mitten drin: Coloc als Gewinner 2022. Bild: Jana Leu.
Was habt ihr bis jetzt für schöne Momente erlebt?
Gabriel: Mega viel, von Anfang an! Etwa als wir entschieden haben, dass wir das wirklich machen, den ersten Mietvertrag unterschrieben haben, die Gründung an sich. Speziell sind auch die intensiven Momente, wenn du zum Beispiel 4 Uhr morgens noch im Laden und die letzten Etiketten am bekleben bist – ein unglaubliches Gefühl, das man nicht beschrieben kann. Im Alltag sind es die vielen Begegnungen mit Menschen, die für schöne Momente sorgen. Und allgemein: All das jetzt zu sehen, was in dieser kurzen Zeit schon alles entstanden ist, das sind schöne Momente.
Die Freude über den Sieg ist ersichtlich: Gabriel und David gewinnen den Lean Innovation Award 2022 und somit auch ihre Hub-Mitgliedschaft. Bild: Jana Leu.
Beim Hub-Förderprogramm LIA, wo ihr am Ende den ersten Platz erreicht habt, geht es viel um Unterstützung. Wo kann man euch aktuell unterstützen?
Gabriel: Kommt in die Gerechtigkeitsgasse 32 bei Coloc vorbei! 🙂 Schaut es euch an. Und im Ernst, neben dieser direkten Unterstützung: Wir freuen uns von Menschen zu hören, die sich im entferntesten Sinn mit der Vision von gutem Essen aus der Region und fairen Bedingungen im Lebensmittelbereich identifizieren können.
David: Ja, jede und jeder, die Interesse an unserem Konzept haben, sollen sich ruhig melden. Aktuell sind für uns – fast noch wichtiger als die Finanzierung – das erweitern des Netzwerkes, Zugang zu Schlüsselfunktionen in den Gemeinden, Quartieren und weiteren entscheidenden Parteien, um Coloc zu erweitern und an weiteren Standorten Fuss zu fassen.
Gabriel: Falls du also in deiner Nachbarschaft gerne einen Coloc-Laden hättest, schauen wir gerne, wie man das dort auf die Beine stellen könnte. Und, wo wir sicherlich Unterstützung brauchen, ganz konkret: Wir brauchen einen Inhouse-Software-Developer. DMs bitte direkt an uns 😀
Sich auf der Coach ausruhen? Das liegt für Coloc nur noch selten drin. Unterstützerinnen und Unterstützer sind herzlich willkommen, siehe Interview-Antwort hier oben.
Wie benutzt ihr aktuell den Hub?
David: Wir hatten immer wieder mit dem Hub Kontakt, etwa mit Dario vom Hub-Team, der uns früh unterstützte. Es fühlt sich aktuell also an, als würden wir in den Hub zurückkommen, diesmal nicht provisorisch oder spontan, sondern mittelfristig oder, wer weiss, länger. Für mich ist der Impact Hub Bern meine Base zwischen Zuhause und Arbeit. Mittlerweile komme ich auch hierhin, um mich einfach auszutauschen. In kürzester Zeit habe ich bereits coole Kontakte machen können, die mich geschäftlich und persönlich weiterbringen. Dieser Austausch wird immer mehr zum Hauptnutzen vom Hub, nicht «nur» das Coworking.
Gabriel: Ich finde einerseits den ganzen Space toll. Auch dass man als Member immer Kaffee & Tee inbegriffen trinken kann ist nice. Doch wie Dave bereits gesagt hat: Es sind die zwischenmenschlichen Beziehungen, die sich ergeben, die sehr bereichernd und cool sind. Der Hub ist ein Ort, an den man gerne hinkommt.
Es gibt viel zu besprechen: Gabriel und David tauschen sich in der Hub-Lounge aus.
Schön zu hören. Wem würdet ihr den Hub sonst noch empfehlen?
Gabriel: Die Frage ist eher, wem nicht! Ich würde sagen, allen.
David: Ich würde es sogar Leuten empfehlen, die sich als eher schüchtern sehen, denn der Hub ist für mich auch ein Ort, wo man dazu angeregt wird, mit Leuten zu interagieren. Hier gibt es die Kultur, dass du die Leute ansprechen kannst und so auch manche aus der Komfortzone holst. Es finden immer wieder gute Gespräche statt. Ich würde es nicht nur Solopreneurs oder Startup-Gründerinnen und Gründern empfehlen, es kann auch ein Ort für Leute mit fixem Job sein, die statt zuhause oder im Büro zu arbeiten, auch mal einen Tapetenwechsel brauchen.
Eure Lieblingsplätze im Hub?
Gabriel: Zum Arbeiten und sich Aufhalten ist der grüne Telefon-Raum praktisch, wo man sich voll konzentrieren kann. Ansonsten mag ich die Terrasse oder die Küche oben im fünften Stock.
David: Für mich ist es der Tisch in der Lounge. Ausser beim Feierabend wenn ich arbeiten muss, weil die Leute einen dann sehr, sehr gerne ansprechen. Dann vergrabe ich mich auch im grünen Telefon-Raum. Frische Luft auf der Terrasse ist toll, ich freue mich sehr auf den Frühling.
Der grüne Telefon-Raum: Hier fühlen sich David & Gabriel von Coloc zum Arbeiten am wohlsten.
Auf welche Dienstleistungen könnt ihr nicht verzichten bzw. schätzt ihr sehr?
David: Die tollen Events, das Hubonauten-Freiwilligenprogramm finde ich auch cool und sinnvoll. Ansonsten sind es Dienstleistungen wie der gesamte Space, die Räume, der auf Anhieb funktionierende Drucker. Zuhause ist es zu gemütlich, andere Büros sind mir zu stier, hier ist ein cooler Mix. Auf den Sofas in der Lounge kann ich mich etwas zurücklehnen, aber doch nicht so zurücklehnen, wie zuhause. Hier hast du beides: Büro und Living Room.
Der Impact Hub Bern drückt dem Coloc-Team die Daumen, dass sich ihr Projekt weiterentwickeln kann.
Etwas Lustiges oder Wichtiges, das man über Coloc wissen muss?
David: Wohl etwas was man wissen sollte, ist die Entstehung oder der Ursprung des Namens: Coloc steht für Colocation, wir hatten eine WG in Lausanne, dort ist die Idee entstanden. Gleichzeitig steht Coloc für die Nachbarin, den Mitbewohner des Quartiers, vielen Leuten ist das nicht bewusst. Kann aber auch ganz anders assoziiert werden, etwa mit Coopérative, local, unter anderem.
Vielen Dank für das Gespräch! Wir sehen uns im Hub oder bei euch im Laden.
Der erste Coloc-Laden: Innenansicht des Ladens in der Berner Altstadt. Foto: Coloc.
Besuchen kann man COLOC jederzeit – vielleicht auch bald an einem neuen Standort? Auf jede Fälle: Me gseht sech.
INFOBOX Die Gründer von Coloc triffst du wöchentlich im Impact Hub Bern – oder du besuchst sie gleich in ihrem Laden in der Berner Altstadt. Dank des Hub-Förderprogramms Lean Innovation Award LIA profitieren die beiden aktuell von einer Medium-Mitgliedschaft und haben Zugang zum Coworking, Community Events, Bürodienstleistungen und vielem mehr. Falls du auch interessiert bist, den Impact Hub Bern kennenzulernen, dann komm einfach vorbei und geniesse gratis einen Probetag oder informiere dich über unsere aktuellen Angebote. Mehr Infos hier. Man sieht sich im Hub!
Der Impact Hub Bern möchte wichtige und vielversprechende Initiativen aus Bern & Region unterstützen. Als Mitglied der Hub-Community gibt es eine spannende Möglichkeit: Das Tribes-Angebot vom Impact Hub Bern.
We tell you more: Aktuell nutzen rund 10 Initiativen & Non-Profit-Organisationen (NPOs) diese Angebot. Bist du auch interessiert? Lies hier unten die Geschichten der Tribes.
Einer der ersten Tribes: Ellepreneur-Event in der – damals noch orangen – Hub-Lounge.
Über das Tribe-Angebot
Um Non-Profit-Communities zu unterstützen, hat der Impact Hub Bern seit der Gründung das Tribe-Angebot stetig ausgebaut und verbessert. Die Kernidee: Als Mitglied des Impact Hub Berns kannst du dein ehrenamtliches Engagement in den Hub holen und mit deiner Non-Profit-Community vom Tribe-Angebot profitieren. Das beinhaltet kostenlose Räumlichkeiten für Meetups, Sitzungen und Events, Visibilität in der Hub-Community und Zugang zu neuen Zielgruppen und andern Tribes. Mehr Infos hier.
Einer von rund 10 Tribes: Be Like Grace mit Brigitte Hulliger (2. von links) am eigenen Event im Hub. Foto: Jana Leu.
Es gibt viele Tribe-Geschichten zu erzählen. Etwa die vonBe like Grace. Be Like Grace ist ein Netzwerk von und für Frauen aus Tech & Innovation in Bern, sie setzen sich für mehr Diversität im Arbeitsalltag ein. Netzwerk-Mitgründerin und Hub-Member Brigitte kennt den Impact Hub Bern sehr gut – und schätzt das Tribe-Angebot. Ihre Initiative passt sehr gut zu den Zielen & Ausrichtung des Hubs – eine schöne Win-Win-Geschichte, die auf viel Sympathie & offene, gegenseitige Unterstützung basiert.
Einer von rund 10 Tribes: Be Like Grace an einer eigenen, sommerlichen Veranstaltung auf der gut besuchten Hub-Terrasse. Foto: Jana Leu.
Eine weitere Geschichte lässt sich zu Creative Kids erzählen. Das Non-Profit-Bildungs-Startup vernetzt Menschen im Bildungsökosystem. Sie möchten mit Lehrpersonen und Schulklassen neue Denk- und Handlungsweisen entwickeln, die unsere Art zu lernen, lehren, arbeiten und leben nachhaltig positiv beeinflussen können. Adrian & Claudio sind zwei Creative-Kids-Macher und als aktive Hub-Members vor Ort im Ryffligässchen präsent. Sie nutzen den Hub als Arbeitsort, fühlen sich im Coworking wohl, gestalten die monatlichen Community-Events mit ihrem offenen Feedback leidenschaftlich mit – und nutzen für Creative Kids das Tribe-Angebot stets aufs Neue – etwa für Info-Veranstaltungen und Treffen.
Einer von rund 10 Tribes: Creative Kids bei einer eigenen Info-Veranstaltung im Impact Hub Bern. Foto: zvg.
Drittes Tribe-Beispiel: Kino im Kocher. Das beliebte Sommer-Openairkino im Kocherpark hat sich in Bern über die letzten Jahre etabliert. Das Projekt durfte zu Beginn auch als Tribe von den zentralen Räumlichkeiten des Hubs profitieren, die Räume waren regelmässig Schauplatz für wegweisende Teamsitzungen, die den Sommerevent zum Fliegen brachte. Aktuell nutzt das Openair-Kino-Team den Hub zusätzlich als offizielle Home Base: Die Vereinsadresse samt Postfächli an zentraler Stelle lautet auf die Spitalgasse 28.
Einer von rund 10 Tribes: Der Verein Kino im Kocher, stellvertretend hier ihr Team-Foto. Foto: zvg.
Was lernen wir von diesen kleinen Geschichten: Ein Tribe im Impact Hub Bern zu sein, ist viel mehr als eine simple Unterstützung: Neue Partnerschaften können entstehen, die Initiativen werden sichtbarer, Räume und Ort dienen als zentraler Treffpunkt für Meetups und mehr.
Kurz: Gesunde Partnerschaften sollen entstehen, sei es mit dem Impact Hub Bern oder weiteren Parteien. Hier hilft der Hub gerne. Und dankt an dieser Stelle für die Bereicherung, die jeder Tribe mit ihrem Schaffen zur lebendigen Hub-Community beisteuert. Merci, liebe Tribes!
Einer von rund 10 Tribes: OpenIDEO im Impact Room, eines der ersten Tribes vom Impact Hub Bern. Foto: zvg.
Einer von rund 10 Tribes: Der Verein Bärenhunger mit ihrer Co-Veranstaltung Food Talk im Workshop- und Eventraum Loft. Foto: zvg.
👉 Möchtest du mehr wissen? 🤩 Lies & erfahre hier mehr über das Tribe-Angebot vom Impact Hub Bern und kontaktiere uns: bern.impacthub.net/tribes
3min Lesezeit
Heute stellen wir euch ein Team vor, das sich zu dritt im ersten Stock des Impact Hub Berns eingenistet hat. Ein Gespräch mit Sara Seematter von der Kekoa Agentur über ihren Coworking-Arbeitsort und was sie sonst noch mit ihren Arbeitskolleginnen Vyshna & Sarah auf dem Bürotisch grad liegen hat.
Impact Hub Bern: Danke, dass du dir Zeit nimmst für das Interview. Als Kekoa Agentur seit ihr seit einer Weile im Hub. Erzähl uns kurz, was ist die Kekoa Agentur und was macht ihr?
Sara Seemattter, Kekoa Agentur: Meine Name ist Sara und ich bin Mitinhaberin der Kekoa Agentur, zusammen mit Vyshna und Sarah – wir sind zu dritt. Wir machen Content Production, Online Marketing, konzeptionelles und strategisches Marketing – fokussiert auf online. Im Impact Hub Bern sind wir nun seit bald drei Jahren vor Ort.
Hast du ein paar Beispiele für konkrete Aufträge, die ihr in letzter Zeit hattet?
Ja, klar, wir durften im letzten Jahr etwa für den Impact Hub Bern ein paar Aufträge machen, wie etwa die Webseite samt Auftritt mit Logo-Design fürs Hub-Förderprogramm Youngpreneurs Bern. Für die Fachstelle für Jugend- und Kinderfragen in Muri haben wir einen neuen Web-Auftritt unter anderem mit Web-Design und Icons gemacht. Mit Pumphead haben wir auch gearbeitet, ein Berner Startup, das kürzlich in der TV-Show Die Höhle der Löwen war. Dies, als kleine Auswahl unserer aktuellen Kunden.
Wie sieht für dich und dein Team ein gewöhnlicher Arbeitstag aus?
Es ist mega praktisch, so nah am Bahnhof Bern zu sein. Morgens komme ich vorbei, gehe mir ein Kafi in der Lounge holen und mache mein Zmorge parat, um in den Arbeitstag zu starten. Mittags esse ich meist mit anderen Hub-Membern zusammen. Nachmittags buche ich spontan einen Raum, falls wir Meetings haben. Und wenn wir Lust auf Gesellschaft oder Pause haben, gehen wir in den dritten Stock zu den Sofas.
Wieso arbeitet ihr eigentlich in einem Coworking?
Unter anderem weil wir zuhause Kinder haben und nicht immer von dort aus arbeiten möchten. Vyshna war an der Fail Night und schon immer Fan vom Impact Hub Bern. Deswegen haben wir dann alle drei eine Mitgliedschaft gelöst und unsere jetzigen fixen Arbeitsplätze gebucht. Wir sind zwar vorher noch andere Büroräume in der Stadt Bern anschauen gegangen, haben aber schnell gemerkt, dass das Angebot hier im Hub das beste für uns ist. Ich würde es sicher Freelancern empfehlen, besonders solchen, die alleine unterwegs sind. Auch Teams mit 2-3 Personen empfehle ich den Hub sehr als Arbeitsort, um sich fix einzumieten und vom ganzen Angebot zu profitieren.
Zurück zu deinem Geschäft. Ihr seit ja eine Kreativfirma. Wieso sollte man mit der Kekoa Agentur arbeiten?
Because Girls wanna have fun, oder in unserem Fall viele kreative Ideen und einen grossen Pool an Know-How im Bereich Content Kreation, Online-Marketing und ganz einheitliche Marketing- und Kommunikationskonzepte. KEKOA bedeutet in Hawaii Mut und den wollen wir gemeinsam mit unseren Kunden in unsere Projekte mit einfliessen lassen. Kommunikation darf auch mal 0815 sein, aber unser Herz schlägt für kreative und ausgefallene Konzepte, um unsere Kundenprojekte ins beste Licht zu rücken.
Liebe Sara, danke für das Gespräch!
Sara Seematter von Kekoa im Interview.
Über den Hub & die Coworking-Mitgliedschaften Der Impact Hub Bern ist ein Coworking an zentralster Lage. Neben Arbeitsplätzen und Sitzungsräumen, Drucker, Hi-Speed-Internet und leckerem Kaffee, bieten wir Zugang zu einer grossen Community von Macher:innen, Innovator:innen, Neugierigen, die daran arbeiten, einen positiven Einfluss auf die Welt zu haben. Eine Gemeinschaft für wertebasiertes Unternehmertum, in welcher gegenseitige Unterstützung für berufliches und persönliches Weiterkommen im Fokus steht. Mehr zu den weiteren Vorteilen einer Mitgliedschaft findest du hier. Kostenlose Probetage jederzeit möglich.
Von 20 Projekten haben es fünf Ideen ins grosse LIA Finale geschafft: Dort überzeugte das Projekt von Jonas Urwyler und seinen beiden Brüdern Samuel & Damian Urwyler die Jury und setzte sich am Ende als LIA-Sieger durch.
Capt’n Greenfin’s Vision vom plastikfreien Fischköder und nachhaltigem Fischen präsentierte Jonas glaubwürdig und mit spürbarem Engagement der Award-Jury. Doch was steckt hinter diesem Brüder-Unterfangen? Was hat die Teilnahme beim Hub-Förderprogramm LIA bisher gebracht? Und: Was ist eigentlich das Faszinierende beim Fischen? Wir haben Jonas auf dem Murtensee getroffen und ihm diese und weitere Fragen gestellt. Die Geschichte hinter Capt’n Greenfin, im Gespräch mit Jonas Urwyler.
Damian (links) und Jonas (am Steuer) gewähren uns einen Einblick in ihren Capt’n-Greenfin-Alltag, hier auf dem Murtensee unterwegs. fotos by noreen illi
In dieser grossen, weiten Fischerwelt – was bietet das frischgegründete Unternehmen Capt’n Greenfin den interessierten Fischerinnen und Fischern Neues an?
Wir bieten die erste echte nachhaltige Alternative zu den Plastikködern an. Wir haben ein neues Material entwickelt, um vollkommen auf Plastik zu verzichten. Ich denke, es ist ein Produkt, dass noch für viel Aufmerksamkeit sorgen wird – besonders bei den Fischern, denen es am Herzen liegt, unsere Gewässer nicht weiter zu verschmutzen. Begonnen hat ja alles, dass wir für uns selber eine Alternative wollten. Besonders, als uns bewusst wurde, dass wir selber bereits rund 1’500 Köder im Murtensee versenkt hatten.
Fischen als Leidenschaft: Wieso hast du mit dem Fischen überhaupt angefangen und nie wieder aufgehört?
Angefangen haben wir, weil wir drei Brüder sind, die am See aufgewachsen sind. Der älteste begann und so gingen wir mit. Bald mal fingen wir die ersten Fische – ein grossartiges Erfolgserlebnis. Man kann sich mit verschiedenen Fischer-Techniken weiterentwickeln. Mittlerweile ist das Fischen auch ein schöner Ausgleich zum Arbeitsalltag, auf dem See abschalten, Natur & Ruhe geniessen und ab und zu etwas fangen.
Capt’n Greenfin präsentiert: Ihre plastikfreien Fischköder aus ihrer Produktion.
Von links nach rechts: Jonas und Damian besprechen die Entwicklung der Fischköder.
Weg von der Gegenwart, wie sieht die Zukunft aus? Was wäre die Traumdestination von Capt’n Greenfin, wo man mal ankommen möchte?
Das grosse Potential sehen wir darin, dass Fischer mehrheitlich umweltbewusst sind. Da gibt es noch viel Raum, um Innovation reinzubringen. Praktisch jede Köderart lässt sich nachhaltiger gestalten, ebenso lokaler produzieren. Und es gibt noch nicht wirklich einen Platzhirschen, der die Nachhaltigkeits-Fischernische dominiert. Unsere Vision ist es also, mit Capt’n Greenfin die nachhaltige Fischermarke der Fischer zu werden.
Strahlende Gewinner des Lean Innovation Awards 2021: Jonas und Damian präsentieren die erste Verpackungs-Ausgabe ihres neuen Fischköders.
Im Impact Hub Bern haben wir dich als Teilnehmer unseres Förderprogramms Lean Innovation Award LIA kennengelernt, bevor es Capt’n Greenfin überhaupt gab. Damals: Wieso hast du dich bei LIA angemeldet?
Ich habe mich angemeldet, weil ich mich fokussierter mit dem Projekt auseinandersetzen wollte. Damals war es einfach eine Idee mit ein paar Prototypen und Material-Tests, aber es war alles noch nicht sehr gut – mein Bruder Damian, jetziger Geschäftspartner und Mitgründer, glaubte noch nicht an die Umsetzung -, man konnte damit auch nicht wirklich gut fischen. Ich wollte es mal konkreter anschauen, denn das Potential schien mir riesig. Ebenso sah ich in LIA die Möglichkeit, ein Netzwerk in Bern aufzubauen und konkret an der Idee zu arbeiten.
Beim Förderprogramm LIA ist der Austausch unter den Teilnehmenden ein grosser Teil der Weiterentwicklung des eigenen Projekts. lia fotos by fabian gfeller
Bei LIA bekommt man an mehreren Abenden nützliches Wissen, tauscht sich mit anderen Startups über andere Projekten aus, mit Leuten, die an ähnlicher Stelle mit ähnlichen Problemen unterwegs sind. Dabei bekommt man auch mal Feedback von Personen außerhalb des Familien- und Freundeskreises, was sehr wertvoll ist und Augen öffnen kann. Innerhalb von kurzer Zeit kann man also gut prüfen und lernen, ob man das Projekt weitermachen möchte oder nicht.
Rückblick, was würdest du sagen: Was ist dir von LIA am meisten geblieben?
Es hat mich vor allem sehr motiviert. Wir von Capt’n Greenfin hatten das Glück, dass wir einen sehr einfachen Business Case hatten, den viele auf Anhieb verstanden haben. Und wir haben sehr schnell und sehr gutes Feedback bekommen. Diese Rückmeldungen sind besonders wichtig, wenn man nebenbei 100% arbeitet. Solche Motivationsschübe sind sehr willkommen, um etwa abends weiter an der Idee dranzubleiben.
Von links nach rechts – die fünf Finalisten: Zeinap «Ina» Serage mit Recycle Design Bern; Anita Jetzer mit Breath Atelier; Claudio Henri mit Breiby Bern; Jonas Urwyler mit Capt’n Greenfin (ehem. FishUp) und Rohitashva Joshi mit Jaipur Handblock Print.
Gutes Feedback, Motivation, Fokus, Wissen – das hat euch der Lean Innovation Award geboten – sonst noch was?
Wir sind durch LIA sehr interessanten Leute begegnet. Auch dieses Gespräch und dieser Blogpost ist ja durch LIA entstanden (schmunzelt). Solche Programme wie LIA können Türen öffnen, man weiss nie, wem man begegnet, wer deine Idee cool findet und dir dann weiterhilft. Und am Anfang weiss man oft nicht, wo man anklopfen soll. Und dort hat uns der Impact Hub Bern mit seinem Förderprogramm LIA sicherlich sehr geholfen, uns zu zeigen, wo man Unterstützung abholen kann.
Das Förderprogramm LIA ist eines von vielen Angeboten des Impact Hub Bern.
Wem würdest du persönlich LIA also empfehlen?
Eigentlich fast allen, die ein konkretes Projekt oder eine Idee haben, die sie validieren möchten – oder allen, die in die Gründungs-Richtung gehen möchten, aber noch nicht sicher sind. Auch Leute, die gerne im Startup-Bereich arbeiten möchten, um mit Gleichgesinnten etwas zu starten. Am Anfang ist ja vieles einfach Ärmel hochkrempeln und loslegen – darum: LIA ist für alle, die eine Idee im Kopf herumschwirren haben und sich sagen, ich würde es bereuen, wenn ich dies nicht mal probieren würde.
Wie geht ihr allgemein mit Unterstützung um? Holt ihr euch die oft oder wie sieht das bei Capt’n Greenfin aus?
Seit mein Bruder Damian auch voll mit dabei ist, ergänzen wir uns beide bestens mit verschiedenen Themen & Skills. Er ist beim Digital Marketing voll in seinem Element, auch sein Händchen & Liebe zum Detail ist super. Wichtig ist vor allem, sich schnell zu entscheiden, ob man sich neue Skills aneignen soll oder es sich lohnt, externe Unterstützung zu suchen. Als Beispiel: Bei der Erstellung der Webseite haben wir uns lange überlegt, es selber zu machen – wir hatten auch bereits einen Shop installiert. Aber wir haben dann gemerkt, dass es zu zeitintensiv für uns wird, die Webseite wie gewünscht hinzubekommen.
Zum Glück habt ihr bei LIA sogar für dieses Problem die richtige Person gefunden.
Ja! Glücklicherweise haben wir bei LIA mit Greg jemanden getroffen, der genau das macht und nachhaltige Projekte unterstützen möchte. Er machte nun ebenfalls unser Greenfin-Logo und noch mehr – hier ergibt diese Unterstützung sehr viel Sinn. Es sollte einem auch nie zu schade sein, offen zu sagen, wo man Unterstützung braucht. Wir hatten bisher einige Personen, die uns freiwillig helfen wollten, weil sie das Projekt cool finden und Freude hatten, an diesem Startup ein Stück beizutragen. Wir hoffen natürlich auch immer, etwas zurückgeben zu können.
2. von links: Sandra Macaluso und Greg Zagkos hier als LIA-Teilnehmer, jetzt ist Greg in Zusammenarbeit mit mehreren LIA-Projekten aktiv.
Zurück zu eurem liebsten Thema: Was sollte man übers Fischen unbedingt wissen?
Fischen ist nicht gleich Fischen. Es gibt sehr viele verschiedene Fischereimethoden, auf jedem Gewässer gelten andere Regeln. Und grundsätzlich: Es gibt nicht nur das klassische Fischen, wie oft in Filmen zu sehen ist: Zapfen raushängen, Wurm dran und abwarten. Sondern es haben sich hunderte von Techniken entwickelt, jeder Fisch wird anders gefischt. Das macht das Fischen so spannend.
Jonas auf dem Murtensee in seinem Element.
Welchen Vorurteilen und Klischees begegnet man ab und zu?
Dass man zwingend geduldig sein muss fürs Fischen. Viele Leute sagen, sie würden gerne Fischen gehen, aber hätten die Geduld hierfür nicht. Meine Brüder und ich sind auch nicht gerade die geduldigsten Personen. Ebenso ein oft zutreffendes Klischee sind wohl die vielen Fischergeschichten, da die meisten Fischer etwas übertreiben, etwa wenn es um die Grösse der gefangenen Fische geht.
Auch wenn etwas Klischee: Ausgeschmückte Fischergeschichten gehören einfach zum Fischen dazu.
Bei aller guten Sache: Es gibt sicherlich Skeptiker bezüglich euren plastikfreien Fischködern. Wie geht man damit um, wie kann man diese Personen überzeugen – oder muss man das überhaupt?
Viele sind skeptisch, weil sie denken, dass es solche Köder sicher schon gibt. Doch wir haben uns im Markt gut umgesehen. Es gab manche, die ähnliches vor Jahrzehnten probiert haben, doch das Umweltbewusstsein war damals noch weniger ausgeprägt als jetzt. Ich denke, dass die Nachfrage von umweltbewussten Fischern nach nachhaltigen Alternativen genügend gross ist. Es wäre schön, wenn alle es mal ausprobieren würden – und für die Skeptischen: Sie können uns sehr gerne Feedback geben, damit wir unsere Greenfins noch weiterentwickeln können. Wir sind auf der Suche nach Testfischern.
Und was steht also aktuell bei Capt’n Greenfin auf dem Programm?
Aktuell läuft viel rund um die soeben lancierten Webseite und den Verkaufsstart unserer Produkte. Keiner von uns hat jemals einen Onlineshop betrieben, aber wir lernen schnell dazu. Ebenfalls sind wir daran, mit der Gewa zusammen Arbeitsinseln zu entwickeln, damit wir unsere Köder nicht mehr von Hand machen müssen, sondern diese lokal und sozial produzieren lassen können. Ebenfalls haben wir schon mehrere weitere nachthaltige Fischerköder und Produkte in der Pipeline.
Soeben wurde ihre Webseite lanciert: Jonas und Damian präsentieren stolz ihr selber entwickeltes Produkt.
Offen die Community um Unterstützung zu fragen – eine Sache, die beim LIA-Förderprogramm ebenso gepflegt wird. Also, here we go: Wo braucht ihr aktuell Unterstützung als Capt’n Greenfin?
Wir brauchen in nächster Zeit offene Ohren von den Medien & von den Fischerverbänden und -Vereinen, um auf die Umwelt-Problematik aufmerksam zu machen: Wir wollen über nachhaltiges Fischen aufklären, da viele Fischer auch etwas machen möchten, aber es schwierig ist, die richtigen Informationen zu finden. Wir würden uns freuen, dass diese Message rausgeht und möglichst viele umweltbewusste Personen von uns erfahren und unser Produkt mal ausprobieren und uns Feedback geben. Nur so können wir uns verbessern. Ansonsten sind wir sehr offen für Inputs & Gespräche übers Material, mit denen man Fischköder machen kann. Auf uns kann man zukommen, wir beissen nicht.
Wir wünschen dem Team hinter Capt’n Greenfin weiterhin alles Gute! Und allen anderen: Unbedingt dieses Jahr für LIA bewerben.
Bewirb auch du dich mit deiner Idee oder Startup-Projekt beim Lean Innovation Award 2022. Anmeldung offen!
👉👉 Mehr Infos hier: www.leaninnovationaward.ch
Gemeinsam mit der Postfinance hat unsere Innovations-Spezialistin Regula Lenz an den ersten Impact Days nach nachhaltigen Ideen gesucht. Viele Mitarbeitende der PostFinance haben sich während zwei Tagen in einem Design Sprint bewiesen und spannende Ideen entwickelt.
Rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen sich den Herausforderungen der Impact Days 2022.
Dienstagnachmittag: Ayman, Jasmin und Derya gehen mit ihren PostFinance-Kolleg:innen an den Impact Days an den Start. Im Alltag sind sie Anlageberater & Stv. Leiter Filiale, Product Owner & IT Business Analystin oder strategische Einkäuferin und haben kaum Schnittstellen miteinander. Nicht so bei den Impact Days: Voller Elan generieren die 20 Teilnehmenden während den nächsten 48 Stunden gemeinsam Ideen, hinterfragen sie, und verwerfen sie wieder.
Ideen teilen, verwerfen und neue suchen: Die Impact Days 2022.
Nachhaltigkeit und nachhaltige Geschäftspraktiken in Unternehmen zu etablieren, ist eine der grossen Herausforderungen unserer Zeit. Die Firmen stehen vor grossen Fragen: Wo können wir Impact erzeugen und wie messen wir den? Wo genau packen wir an? Diesen Fragen stellt sich die PostFinance proaktiv, auch mithilfe der Impact Days.
Wo können wir Impact erzeugen und wie messen wir den? Diese und weitere Fragen stellt sich auch die PostFinance.
Regula Lenz vom Impact Hub Bern-Innovationsteam durfte zwei Tage lang als Konzeptions- & Durchführungspartnerin für den Design Sprint durch den Anlass führen. Sprints haben den Vorteil, dass das Wissen und die Erfahrung der Mitarbeitenden direkt einfliesst und die Innovation und der Austausch innerhalb des Unternehmens gefördert wird.
Regula Lenz vom Impact Hub Bern Innovations-Team an den Impact Days 2022.
Nach wenigen Stunden kristallisierten sich die Projekte heraus. Die Gruppen stellten sich den Herausforderungen zu Themen wie Food Waste, Recycling, nachhaltige Finanzprodukte, soziales Engagement und Gender Data Gap. Und los gings mit der eigentlichen Arbeit.
In Gruppen arbeiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Herausforderungen.
Und wie packen die Gruppen das nun alles in einen überzeugenden Pitch? Mit Hilfe des vom Impact Hub entwickelten Impact Canvas nehmen die Projekte & Präsentationen weiter Formen an. Und während die einen noch bis spät werken und die Köpfe förmlich rauchen, gehen die anderen am frühen Abend zum gemütlichen Teil über – so viele tolle Gespräche!
So durfte neben all den Herausforderungen auch der lockere Austausch nicht zu kurz kommen.
Am nächsten Morgen Punkt neun liegt Spannung in der Luft: Die Jury, bestehend aus Geschäftsleitungs-Mitgliedern, nimmt Platz. Spot on, auf gehts! Team um Team stellen ihre Ideen vor. Die Geschäftsleitung berät sich, vermittelt den Teams Kontakte und Anknüpfungspunkte, nickt anerkennend. Am Ende sind für jedes Projektteam die nächsten Schritte klar. Denn wichtig ist: Sprints sind erst der Anfang, danach wird sichergestellt, dass es weitergeht.
Dies ist nur der Anfang: Die Geschäftsleitung vermittelt Kontakte und Anknüpfungspunkte für die weiteren Schritte.
Aber erstmal düreschnuufe: Gemeinsam haben wir eine intensive Zeit gehabt, gelernt, gewachsen. Das muss gefeiert werden! Und was meint Teilnehmerin Jasmin Riechsteiner, IT Business Analystin? «Die CR Impact Days waren eine erfrischende und kreative Abwechslung zum Arbeitsalltag. Ich nehme viele neue Ideen, innovative Arbeitstechniken und ein erweitertes Netzwerk an motivierten Persönlichkeiten, welche sich für eine nachhaltige PostFinance einsetzen, mit in die Zukunft.» Wir wünschen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern weiterhin viel Erfolg beim Austüfteln und Weiterentwickeln eurer Ideen!
Impact Days 2022: Eine erfrischende, kreative Abwechslung mit der Chance, innovative Arbeitstechniken zu erlernen.
Das Innovationsteam des Impact Hub Bern unterstützt Unternehmen und Organisationen bei ihren Herausforderungen. Diese drehen sich oft um Produktentwicklungen, kulturellen Wandel oder Agilität. Im 2021 durften wir rund 55 Workshops und Interventionen gestalten. An dieser Stelle werden wir immer wieder Projekte ins Licht rücken. Möchtest du bei einem Kafi deine Challenge besprechen? Regula empfängt dich gerne hier.
Das neue Programm Girls Getting Started vom Impact Hub Bern will junge Frauen ermutigen und ihr unternehmerisches Denken fördern. Durch den Austausch mit Unternehmerinnen sollen sie weiter ermutigt und inspiriert werden.
Hast du gewusst, dass laut dem Female Founders Monitor Unternehmen, die von Frauen gegründet werden, durchschnittlich stabiler sind und länger überleben? Und dass fast die Hälfte der Gründerinnen gesellschaftliche und soziale Probleme lösen wollen?
Doch junge Frauen trauen sich deutlich seltener als ihre männlichen Kollegen ein Unternehmen zu gründen und unterschätzen ihre eigenen Fähigkeiten oft. Das wollen wir ändern! Darum haben wir vom Impact Hub Bern mit Girls Getting Started ein Programm speziell für junge Frauen entwickelt. Es ist kostenlos und richtet sich an Lernende, Gymnasiastinnen, Young Talents und Studentinnen aus dem Raum Bern.
Frederike Asael, Managing Partner Impact Hub Bern und im oberen Bild als Zweite von links zu finden, hat das Programm zusammen mit einem jungen Team aufgebaut. «Wir sind ein hochmotiviertes, interdisziplinäres Team von Unternehmerinnen und Projektmitarbeiterinnen zwischen 21 und 36 Jahren. Gemeinsam haben wir mit Girls Getting Started das Programm kreiert, das wir uns als junge Frauen gewünscht hätten.»
Erfolgreich gestartet
Der erste Event im Hub mit der jungen Speakerin Jovana Beslac war ein voller Erfolg. Sie hat als 25-Jährige die erste glutenfreie Bäckerei der Schweiz eröffnet. Damit ist sie eine echte Mutmacherin. Als Naschkatze war die Diagnose Zöliakie für sie ein harter Schlag. Doch Jovi hat sich nicht unterkriegen lassen und kurzerhand ihre eigene glutenfreie Bäckerei gegründet. Inspiriert wurde sie von glutenfreien Backstuben, die sie auf ihren Reisen entdeckt hat.
Wie wichtig solche Mutmacherinnen sind, zeigt die Rückmeldung unserer Teilnehmerin Patricia Bürgi: «Vorbilder zu sehen hilft mir, meine eigenen Ängste zu überwinden. Die Unternehmerinnen, die ich bei Girls Getting Started treffen kann, sind so divers. Die verschiedenen Wege kennen zu lernen, inspiriert mich sehr.»
Patricia, Teilnehmerin des ersten Girls Getting Started Open Days 2021.
Auch für Teilnehmerin Carole Kobel gibt es einiges mitzunehmen vom ersten Open Day: «Der Impact Hub ist ein inspirierender Begegnungsort für ganz viele Menschen – und hat mich selbst für das Thema Unternehmertum sensibilisiert. Toll, dass es Girls Getting Started gibt.»
Carole, ebenfalls Teilnehmerin der ersten Ausgabe des Girls Getting Started Events.
Und für Annik Reber ist es die offene und einladende Stimmung, die es neben den Themen ausmacht: «Im Hub sind auch junge Frauen sehr willkommen. Der perfekte Ort, um auf neue Ideen zu kommen oder seine Ideen challengen zu lassen. Ich selbst hab mich grad für alle Events von Girls Getting Started angemeldet.»
Annik, Teilnehmerin der ersten und wohl auch der nächsten Ausgaben von Girls Getting Started 2021.
Damit das neue Programm Girls Getting Started (GGS) überhaupt dieses Jahr erstmals stattfinden kann, ist GGS auf die Unterstützung von etablierten und engagierten Partnern angewiesen. Etwa auf den Support von der Kanzlei Kellerhals-Carrard durch Michèle Remund, die als Unternehmertums-Förderin von Girls Getting Started überzeugt ist: «Mit Girls Getting Started bietet der Impact Hub Jungunternehmerinnen eine tolle Plattform, um ihre unternehmerischen Fähigkeiten zu stärken, von den Erfahrungen anderer Unternehmer:innen zu lernen und hilfreiche Kontakte zu knüpfen. Dies schafft beste Grundlagen für viele spannende und innovative Projekte.» Neben Kellerhals-Carrard wird das Program aktuell ebenso von der Arcas Foundation, Standortförderung Kanton Bern, be-advanced, SKO Bern, Embassy of the United States in Bern, Legato Vermögensmanagement AG und Raiffeisen Forum unterstützt. An dieser Stelle ein grosses Merci fürs Ermöglichen des Programms!
Das Team vom Impact Hub Bern hat dieses Programm entwickelt – wir sind voller Vorfreude, dich nun an unseren Anlässen kennen zu lernen und dich in die Welt von Unternehmerinnen einzuführen. Im Impact Hub begegnen wir uns mit Neugierde, Offenheit und stets auf Augenhöhe. Wir tragen dazu bei, dass junge Frauen ihr volles Potential entfalten. Wir gestalten Gegenwart und Zukunft – wertebasiert, innovativ und kollaborativ.
Nächster Open Day: Am 23. Juni 2021
Am zweiten Event erwartet dich unsere inspirierende Speakerin Sophie Achermann. Kaum 25 Jahre jung hat Sophie die Leitung des 120 Jahre alten Verbandes Alliance F übernommen. Damals war sie bereits seit drei Jahren Mutter. Wie sie mit der Herausforderung der Familien-/Lebensplanung in Kombination mit der Geschäftsleitung umgeht und was sie dabei alles gelernt hat, erfahren wir am 23. Juni 2021 am zweiten Open Day. Wir freuen uns!
Wir sind noch nicht durch mit der Pandemie im 2021 und haben Respekt vor den kommenden Monaten. Doch ebenso sind wir hoch motiviert und fest entschlossen, für all jene da zu sein, denen derzeit die Decke auf den Kopf fällt und die ein Bedürfnis nach Austausch, Vernetzung und Inspiration haben. Was heisst das genau? Kurz: Schutzkonzept, Online Hub und Impact Hub Bern.
Hier die Übersicht
🔸 Wir verlängern unsere Schutzmassnahmen und das Konzept vom Safe Space. Der Hub bleibt weiterhin nur für Members offen, für die Öffentlichkeit geschlossen.
🔸 Wir behalten unseren Hosting-Service und die hohen Hygiene-Standards bei – zusätzlich gilt Maskenpflicht ab einer Person pro Raum.
🔸 Raumbuchungen für Members und Externe sind weiterhin möglich bis fünf Personen (natürlich mit Maskenpflicht).
🔸 Wir führen unseren Online-Hub wieder ein: Für fachlichen und sozialem Austausch, Inspiration und Spass. Wie wir fit bleiben, Gemeinschaft leben und uns weiterbilden – mehr von Kitchen Quarantine, Thirsty Thursday zu Covid-Calls, in Kürze auf unserer Webseite.
🔸 Wir sind weiterhin der Ort für unternehmerisch denkende MacherInnen in Bern.
Mehr Infos zum aktuellen Online-Angebot findest du ab Montag, 18. Januar 2021 hier:bern.impacthub.net/events
Die Hubonauten sind ein Hauptbestandteil des Teams im Impact Hub Bern, sie leisten Freiwilligenarbeit und ermöglichen den laufenden Betrieb. Doch darüber hinaus noch viel mehr: Sie bereichern mit ihren diversen Persönlichkeiten, mit immer wieder überraschenden Hintergrundgeschichten und ihren individuellen Skills die Community im Hub.
In einer aktuellen Blogpost-Serie stellen sich die aktuellen Hubonauten vor, den Anfang macht Richard Bousfield. Der Engländer kam anfangs Jahr in die Schweiz. Hier seine Geschichte, seine Erzählung:
Am 26. Februar dieses Jahres stieg ich in mein Auto und verließ England. Die Monate vor dem Umzug in die Schweiz waren schwer und von häufigen Unsicherheiten und Diskussionen geprägt. Jeder Schritt vorwärts verstärkte die Bedeutung der Entscheidung – meinen Job sowie meine Wohnung zu kündigen, volle Kisten zum lokalen Second-Hand-Laden zu bringen und schließlich die Route durch Frankreich zu planen. Die Spannung, die den Jahresanfang geprägt hatte, wurde bald durch die Erleichterung ersetzt, es endlich geschafft zu haben – ein wundervolles neues Land zu erkunden und die surreale Gelegenheit, meine eigene Geschichte zu schreiben.
Nur drei Wochen später, während sich das Coronavirus auf der ganzen Welt ausbreitete, hielt alles still und viele Türen haben sich geschlossen. Nach vier aufregenden Arbeitstagen Anfang März bei Impact Hub Bern musste ich plötzlich für eine unbestimmte Zeit zu Hause bleiben, nachdem ich ein Leben verlassen, aber noch nicht wirklich die Möglichkeit hatte, ein Neues zu beginnen.
Die Erfahrungen in diesen ungefähr zehn Wochen haben sich sicherlich positiv auf mich ausgewirkt. Während viele in Europa in ihren Häusern eingesperrt waren, durfte ich die Schweizer Berge entdecken. Während viele völlig isoliert waren, war ich von einer unterstützenden Familie umgeben. Ich hatte viel Zeit, mein Deutsch zu verbessern und Artikel zu schreiben. Dies hat mir Türen geöffnet – Türen, die während eines routinemäßigen Lebens geschlossen geblieben wären. Obwohl das Virus weiterhin überall anwesend und spürbar ist – egal ob ich in die Stadt gehe, in einem Restaurantgarten sitze oder Leute treffe – jeder Moment fühlt sich wie ein Segen an, anstatt wie etwas Alltägliches. Dieses Gefühl will ich nicht verlieren.
Wenn man längere Zeit zu Hause ist, besteht das Risiko, die Perspektive schnell aus den Augen zu verlieren. In den letzten Wochen habe ich die Gelegenheit gehabt, mit so vielen anderen Menschen zu sprechen, die sich auch mit der jetzigen Wirtschaftssituation auseinandersetzen müssen. Es war und bleibt mir enorm wichtig, Momente zu haben, in denen ich realisiere, dass Rückschläge in meinem Leben manchmal nur eine Spiegelung einer seltsamen und schwierigen Welt sind. Jeden Tag im Hub gewinnt jemand wieder an Boden und an Motivation.
Ein Hubonaut zu sein bedeutet, auf diese Motivation zurückgreifen und sie auch wieder zurückgeben zu können, wenn jemanden sie benötigt.
Das Startup Neustark möchte eine zirkuläre und klimaneutrale Betonproduktion ermöglichen. Wie? Durch die Umwandlung von CO2 in Mineralien. Beton ist das am häufigsten verwendete künstliche Material weltweit, verursacht CO2-Emissionen sowie viel Abfall beim Betonabbruch. Neustark entwickelt eine Technologie- und Wertschöpfungskette, die die CO2-Emissionen aus der Betonherstellung wieder aus der Atmosphäre auffängt und dem Beton am Ende seiner Lebensdauer dauerhaft wieder zuführt.
Über diese Serie Von über 100 Bewerbungen haben 27 Startups das diesjährige Förderprogramm Circular Economy Incubator 2020 absolviert. Wir stellen euch die Berner Unternehmerinnen und Unternehmer vor. Gemeinsam in Richtung Kreislaufwirtschaft zu gehen, das ist unser Ziel. Hierfür braucht es viele motivierte Beteiligte, die anpacken möchten und kreative Ideen umsetzen wollen.
Impact Hub Bern: Stellt euch doch kurz einmal vor.
Valentin Gutknecht: Ich bin Mitbegründer und CEO von Neustark, habe einen betriebswirtschaftlichen Hintergrund mit Berufserfahrung in Marketing & Sales. Mit mir im Team sind Mitgründer Johannes Tiefenthaler, der einen verfahrenstechnischen Hintergrund hat und zur Zeit an der ETH Zürich promoviert, sowie unsere ersten Mitarbeiter Marcel Eckstein und Roman Vatter, die für uns in den Bereichen Engineering und Finance tätig und beide mit mehrjähriger Industrieerfahrung ausgerüstet sind.
Wie seid ihr auf eure Startup-Idee gekommen?
Da ich mir der Notwendigkeit negativer Emissionen bewusst war, untersuchte ich mögliche Anwendungen für CO2, die das Gas sowohl aufwerten als auch dauerhaft aus der Atmosphäre entfernen. Was bei Beton der Fall ist. Nachdem ich meinen Mitbegründer kennen lernte, der sich auf technischer Seite mit genau diesem Thema beschäftigte, haben wir unsere Startup-Idee mehrere Jahre lang verfeinert, bevor wir schließlich im letzten Jahr das Unternehmen gründeten.
Was macht euer Startup und eure Idee zirkulär, also Teil einer Kreislaufwirtschaft?
Weltweit ist Abbruchbeton der am häufigsten anfallende Abfallstrom. Wir regenerieren diesen in seine Rohstoffe Kalkstein und Kies.
Was möchtet ihr im Jahr 2020 noch alles erreichen?
Das Ziel ist es, die Inbetriebnahme unserer kommerziellen Pilotanlage beim Betonwerk Kästli in Rubigen feiern zu können.
Was ist eure langfristige Vision für Neustark?
Einerseits wollen wir mithelfen, eine Netto-Null-Emission-Zukunft durch die Speicherung von jährlich einer Milliarde Tonnen CO2 auf der ganzen Welt zu ermöglichen. Anderseits wollen wir mit Neustark eine Plattform schaffen, dank welcher unsere Kunden, Investoren und Mitarbeiter ihre jeweiligen Ziele erreichen und Potentiale entfalten können.
Valentin Gutknecht, nicht im Bild: Johannes Tiefenthaler, Marcel Eckstein, Roman Vatter.
Das Startup ResiLi AG verwirklicht einen neuen Ressourcen-Standard in der Lebensmittelindustrie. Da heutzutage das gesamte Abwasser aus der Lebensmittelindustrie nach einmaligem Verbrauch in die Kläranlage geleitet wird, dabei Energie und Nebenprodukte verloren gehen, möchte ResiLi 66% des Abwassers vorher gereinigt wieder in den Produktionsprozess zurückführen. ResiLi kann in der Schweizer Lebensmittelindustrie unter anderem Einsparungen von bis zu 6136 Tonnen CO2 und 1,5 Milliarden Liter Wasser erzielen.
Über diese Serie Von über 100 Bewerbungen haben 27 Startups das diesjährige Förderprogramm Circular Economy Incubator 2020 absolviert. Wir stellen euch die Berner Unternehmerinnen und Unternehmer vor. Gemeinsam in Richtung Kreislaufwirtschaft zu gehen, das ist unser Ziel. Hierfür braucht es viele motivierte Beteiligte, die anpacken möchten und kreative Ideen umsetzen wollen.
Impact Hub Bern: Stellt euch doch kurz einmal vor.
Roland Oberson: Das Team besteht aus Marius Stadler, Smart Solutions Manager; Martin Studer, Networker und Freelancer und mir, Roland Oberson, Gründer und CEO.
Wie seid ihr auf eure Startup-Idee gekommen?
Da ich in der Lebensmittelindustrie als Energieingenieur tätig bin, entdeckte ich dabei erfreulicherweise diese Lösung.
Was macht euer Startup und eure Idee zirkulär, also Teil einer Kreislaufwirtschaft?
Es sind viele Einsparungen möglich, nur durch die Rückführung von gereinigtem Abwasser direkt zurück ins jeweilige Unternehmen. Die somit zirkuläre Nutzung von Ressourcen für die Produktion in der Lebensmittelindustrie und die Rückgewinnung von Wertstoffen aus dem Abwasser ist unser Beitrag als zirkuläres Startup.
Was möchtet ihr im Jahr 2020 noch alles erreichen?
Wir zielen darauf, den Markteintritt mit einer Forschungspilotanlage und einem industriellen, mobilen Funktionsmodell zu schaffen.
Was ist eure langfristige Vision für ResiLi?
Langfristig möchten wir einen neuen Ressourcenstandard in der Lebensmittelindustrie setzen.
Roland Oberson und Marius Stadler, nicht im Bild: Martin Studer.