An der Aare mit: Stefan Moser von der BEKB
13 January 2022 - Communications Bern

Stets was Neues auf dem Programm und immer mit Leidenschaft für KMUs und Unternehmer:innen unterwegs: So haben wir Stefan Moser von der BEKB während unseres Gesprächs spazierend an Berns Aarewegen erlebt. Hub-Bloggerin Sol hat ihn interviewt und dabei erfahren, dass zwischen dem Impact Hub Bern und unserer Partnerin der BEKB noch vieles möglich ist.

Ich bin ja kein Gfrörli, aber heute ist es echt bissig kalt. Stefan und ich entscheiden uns deshalb kurzerhand, unser «An der Aare mit…»-Gespräch spazierend zu führen. Ein bisschen Abwechslung in den Alltag bringen, das findet der KMU- und Startup-Enthusiast Stefan eh super. Er kann sich nämlich nichts Schlimmeres vorstellen, als jeden Tag das Gleiche zu tun. Das muss er zum Glück nicht: Seit 25 Jahren arbeitet Stefan Moser bei unserer Partnerin der Berner Kantonalbank BEKB und hat momentan die Strategie des [email protected] sowie die Leitung des Marktgebietes Bern, Emmental und Oberaargau unter sich. Dabei wird es ihm alles andere als langweilig, wie er mir im Gespräch erzählt.

 

Sol Kislig | Impact Hub Bern: Lieber Stefan, vielen Dank dass du dir Zeit für mich genommen hast. Starten wir doch gleich mit meinen traditionellen Kennenlernfragen. Beschreibe dich mit drei Adjektiven.

Stefan Moser | Berner Kantonalbank BEKB: Neugierig, leidenschaftlich und fröhlich.

Was ist deine Leidenschaft? 

Meine Leidenschaft ist es, Neues zu entdecken. Alltag, das ist für mich der absolute Horror. Dinge, die sich immer wiederholen, find ich langweilig. deshalb ist es meine Leidenschaft, immer Dinge zu suchen, die ich noch nie gemacht oder erlebt habe.

Dann gibts bei dir gar keinen Arbeitsalltag?

Doch doch, denn gibt es natürlich trotzdem. Aber ich probiere immer wieder neue Sachen darin einzubauen. Zum Beispiel können Meetings auch mal draussen oder unterwegs stattfinden. Oder ich verschiebe Tätigkeiten, die ich traditionellerweise morgens erledige, mal auf den Abend und umgekehrt, um Abwechslung zu schaffen und die Routine zu unterbrechen.

Kannst du uns deine Rolle und deinen Werdegang innerhalb der BEKB genauer erklären?

Ich bin nun schon seit 25 Jahren bei der BEKB. Ganz klassisch habe ich mit einer Banklehre dort gestartet und dann lange im Vertrieb gearbeitet. Mehr und mehr konnte ich auch Funktionen übernehmen, die mit dem traditionellen Bankgeschäft gar nicht so viel zu tun hatten. Meine aktuelle Position ist zweigeteilt: Einerseits haben wir die Leitung des Marktgebiets Bern, Emmental und Oberaargau; eine eher klassische Vertriebsrolle. Und auf der anderen Seite haben wir meine Funktion als Projektleiter BEKB [email protected], wo ich das  Gesamtkonzept für die BEKB erneuere und für dessen Umsetzung verantwortlich bin.

Was magst du besonders an deinem Job? 

Dass es immer darum geht, anderen etwas zu ermöglichen oder sie zu befähigen. Ich denke immer mindestens ein Quartal voraus, damit die Mitarbeitenden dann die Möglichkeit haben, von meinen Erkenntnissen, Überlegungen und Rahmenbedingungenzu profitieren und sie umzusetzen. Das verbindet auch meine beiden Positionen miteinander. Ich versuche planerisch immer einen Schritt voraus zu sein, damit der Motor rund läuft und damit wir agieren können und nicht nur reagieren müssen.

Ich versuche planerisch immer einen Schritt voraus zu sein, damit der Motor rund läuft und damit wir agieren können und nicht nur reagieren müssen.

Wo würde ich dich ausserhalb deiner Bürozeiten am ehesten antreffen? 

Ich bin in Kirchberg aufgewachsen und dort daheim – und bin auch sehr gerne da. Wir haben ja die kleine Schwester der Aare dort, nämlich die Emme. Generell ist Wasser etwas, das mich sehr fasziniert – sei’s bei einem sommerlichen Bad in der Emme oder in der gefrorenen Schneeform zum Skifahren im Wallis.

Zurück zu deinem Job: Kannst du mir erklären, was [email protected] genau heisst? 

Mit [email protected] orientieren wir uns am KMU-Lebenzyklus und damit verbunden Schlüsselereignissen wie zum Beispiel  die Gründung oder der Nachfolge. Während diesen Unternehmensphasen wollen wir neue Dienstleistungen anbieten können. Logischerweise gehören da jeweils finanzielle Aspekte dazu, aber auch den Wissenstransfer möchten wir gezielt fördern. Beispielsweise analysieren wir die Trends wie z.B. Digitalisierung, Nachhaltigkeit und verändertes Kundenverhalten und deren Auswirkungen auf die jeweiligen KMUs.   Mit unseren Kund:innen wollen wir so gemeinsam neue Dienstleistungen und Lösungen entwickeln.

Ein anderes Beispiel, wie ihr den Wissenstransfer fördert, ist das Angebot des BEKB Ateliers

Genau, ja. Wir haben die Herausforderung – wie andere Finanzinstitute auch – dass die Gründe, wieso jemand auf die Bank kommt, immer weiter abnehmen. Deshalb waren wir auf der Suche nach Mehrwerten, die eine Sogwirkung auslösen und die Kund:innen zurück in die Bank holen. Das BEKB Atelier ist unsere Antwort darauf- denn wir lieben den Kontakt den persönlichen Kontakt zu Menschen. Es lohnt sich, in Kleingruppen einzelne Themen zu diskutieren. Zum einen, weil man so Inputs vermitteln kann, aber auch, weil sich die Teilnehmenden, die in ihrer KMU-Lebensphase an einem ähnlichen Ort oder vor ähnlichen Herausforderungen stehen, untereinander austauschen können. Des weiteren haben wir mit dem Atelier-Konzept die Möglichkeit, diesen Service an allen Standorten anzubieten. So können wir auch auf lokalen Fragestellungen eingehen. Ein KMU im Berner Oberland steht womöglich nicht vor den gleichen Herausforderungen wie eines in Biel oder im Oberaargau.

«Der direkte Zugang zum Unternehmer:innennetzwerk des Hubs – das ergibt  für mich die gelebte Partner:innenschaft. Sie wird auch dazu führen, dass wir den Impact Hub und umgekehrt ihr die BEKB besser versteht.»

Für diese Wissenstransfer-Projekte arbeitet ihr auch mit euren Partner:innen zusammen. Der Impact Hub Bern ist einer davon. Was ist für dich das wertvolle an dieser Zusammenarbeit? Und wo siehst du noch Ausbaupotenzial? 

Wir sind nun seit fünf Jahren Partnerin des Impact Hub Bern, aber haben es noch nicht ganz geschafft, dass diese Partnerschaft intern bei uns wahrgenommen wird. Das wird sich mit der Initiative, dass zukünftig BEKB-Mitarbeitende im Hub vor Ort arbeiten werden, bestimmt ändern. Diese Zusammenarbeit und der direkte Zugang zum Unternehmer:innennetzwerk des Hubs – das ergibt dann für mich die gelebte Partner:innenschaft. Sie wird auch dazu führen, dass wir den Impact Hub und umgekehrt ihr die BEKB besser versteht.

Vor noch nicht allzu langer Zeit sass ich hier mit deinem Teamkollegen Kari und habe mit ihm den [email protected]+ und wie eine Bank nachhaltig begeistern kann besprochen. Was trägt [email protected] dazu bei, nachhaltig zu begeistern? 

Wir gehen davon aus, dass diese konkreten Hilfestellungen für KMUs während den Schlüsselereignissen für sie erlebbare Erfahrungen sind, die nachhaltig begeistern. Genau diese Überraschungselemente, die über unsere traditionelle Leistung als Bank hinausgehen, überzeugen unsere Kund:innen.

«Innovation findet überall und ständig statt – das ist die Kernaufgabe eines jeden KMUs, um wettbewerbsfähig zu bleiben.»

Drehen wir den Spiess um: Begeistern dich die Schweizer KMUs nachhaltig, Stefan? 

In den letzten zwölf Monaten hatte ich das Privileg, viele Startups zu erleben und während den Workshops zur Unternehmensnachfolge auch einige etablierte KMUs kennenzulernen. Es war sehr faszinierend zu sehen, wie sie mit der Pandemie umgegangen sind, wiedaraus Neues entstanden ist. Für mich war die Erkenntnis spannend, dass auch etablierte KMUs sehr viel Innovationscharakter haben. Vielleicht sieht man das als aussenstehende Person nicht ganz so gut wie bei einem neu gegründeten Startup. Aber Innovation findet überall und ständig statt – das ist die Kernaufgabe eines jeden KMUs, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Was genau an der KMU-Thematik fasziniert dich persönlich? Warum wurde diese Thematik zum Fokus deiner Arbeit? 

Das hat ganz früh angefangen, als ich Privatkund:innen betreute. Es freute mich jeweils sehr, Eigenheimfinanzierungen zu tätigen– jemandem zu ermöglichen, seine eigenen vier Wände aufzubauen. Im Firmenkund:innengeschäft war es dann ähnlich: Ich lernte viele spannende Unternehmer:innen und deren Ideen und Visionen kennen und es reizte mich, mitzudiskutieren um herauszufinden, was sie noch benötigen könnten, um diese Ideen Realität werden zu lassen. Und dann zu sehen, was man mit dem investierten Geld ermöglichen konnte: Das war immer mein Antrieb.

Hast du einen Wunsch oder eine Vision, wie sich die Berner KMU-Szene in den nächsten fünf Jahre weiterentwickeln sollte? 

Ich denke, wir dürfen die Vernetzung all dieser genialen Initiativen, die in den letzten Jahren in diesem Ökosystem entstanden sind, weiter vorantreiben und intensivieren. Indem wir uns noch mehr austauschen, können wir immer innovativer, schneller und gesamtschweizerisch lauter werden. Man muss nicht auf Zürich, Genf oder Lausanne reisen, um Innovation mitzuerleben. Denn sie findet hier statt, an allen Ecken. Jetzt muss sie nur noch hinaus in die weite Welt getragen werden.

«Man muss nicht auf Zürich, Genf oder Lausanne reisen, um Innovation mitzuerleben. Denn sie findet hier statt, an allen Ecken.»

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