Nachdem Holger Hoffmann-Riem jahrelang als Innovationsmanager vom WWF Social Entrepreneurship*-Startups begleitet und in gefühlten 1001 Wettbewerben auch als Jurymitglied bewertet hat, wechselte er 2016 die Seite und gründete selbst ein Startup. Natürlich eines mit sozialer und nachhaltiger Ausrichtung.
Holger, du bist vom langjährigen Innovationsmanager beim WWF zu deinem eigenen Startup gekommen, wie kam das?
Beim WWF Schweiz habe ich viele Sozialunternehmen unterstützt. Dabei hat sich gezeigt dass die Förderung von Sozialunternehmen für NGOs sehr attraktiv ist – man kann mit wenig Geld viel bewirken. Deshalb macht es Sinn, nicht nur Umweltprojekte zu unterstützen, sondern auch Projekte aus anderen Themenfeldern. Das geht mit einem Spin-Off besser als wenn der WWF plötzlich Projekte im Bereich der Gesundheitsförderung begleiten würde. Ausserdem kann ich Startups wirkungsvoller unterstützen wenn ich ihre Herausforderungen aus erster Hand kenne.
Welche Lücke schliesst du mit differencelab?
Ein wichtiges Anliegen von differencelab besteht darin, dass jeder engagierte Mensch die Möglichkeit erhalten soll, in einem sinnvollen Projekt mitzuarbeiten. Wir wollen dass jeder Projektinitiator ein Projekt zum Thema seiner Wahl initiieren kann, dann wann es für ihn am besten passt – unabhängig davon ob es gerade einen Projektwettwerb zu diesem Thema gibt. Und wir wollen vermeiden, dass die Initianten von einzelnen grossen Geldgebern abhängig werden. Daher unterstützen wir die Projektinitianten dabei, um ihr Projekt herum ihre eigene Unterstützer-Community aufzubauen. Wir gehen nicht davon aus, dass wir als Experten alle Lösungen kennen – aber wir vertrauen auf die Fähigkeit unserer Projektteams, Herausforderungen mit Unterstützung ihrer Community selbst zu meistern.
Wie funktioniert differencelab?
Zunächst einmal erzählen die Projektinitianten mir von ihrem Projekt, damit wir herausfinden können, ob es zu differencelab passt. Wenn das der Fall ist helfe ich ihnen, ihre Projektziele gut verständlich zu formulieren. Anschliessend bauen sie dann schrittweise eine Website auf, die es ihnen ermöglicht eine Community aufzubauen. Die Mitglieder der Community können dann Anregungen einbringen, wie das Projekt weiterentwickelt werden könnte, sie können als Freiwillige mitarbeiten oder das Projekt durch Crowdfunding unterstützen. In den meisten Fällen kommen beim Crowdfunding mehr als 20’000 Franken zusammen, so dass die Initianten einige Monate lang mit voller Kraft am Projekt arbeiten können. Nach einigen Monaten sollte dann abschätzen können, ob das Projekt gute Erfolgsaussichten hat, und dann geht es darum, eine nachhaltige Finanzierungsgrundlage zu finden.
Wie tritt man am besten in Kontakt mit dir?
Gern per Email an [email protected] Oder noch besser beim Open Monday am 23.4.
*Social Entrepreneurship beschreibt die Art und Weise, wie man ein Unternehmen führt. Der Hauptgedanke ist, mit Hilfe von unternehmerischen Lösungen soziale oder ökologische Herausforderungen unserer Zeit anzupacken. Der Impact Hub steht für nachhaltiges Unternehmertum.