An der Aare mit: Kevin Geissbühler von der UBS
3 June 2021 - Communications Bern

Es ist schon beinahe ein Jubiläum: Seit fast zehn Jahren arbeitet Kevin Geissbühler bei unserer Partnerin UBS, momentan als Kundenberater für die Abteilung Digital Corporate Bank. In der zweiten Ausgabe von «An der Aare mit…» treffe ich mich mit ihm in unserem Outdoor-Büro – dem Bänkli bei den Bären – um herauszufinden, was ihn in seinem Berufsleben momentan bewegt und beschäftigt.

Kevin wartet schon auf uns, die Ledertasche unter den Arm geklemmt, den gutsitzenden Anzug tragend, aber ohne Krawatte, Business casual eben. Dagegen sind Michelle und ich schon etwas underdressed. Symbolisch stehen unsere Outfits für die doch ziemlich unterschiedlichen Umfelder, in denen wir uns zumindest beruflich bewegen. Doch für genau das ist diese Gesprächsreihe ja auch ins Leben gerufen worden: Um einen Einblick in die Welten unserer Partner*innen zu erhalten – und sie in unsere.

Foto: Michelle Bettschen

Lieber Kevin, vielen Dank, dass du dir Zeit für mich genommen hast. Bist du gut in die Woche gestartet?

Vielen Dank für die Einladung! Ich hatte einen sehr guten Wochenstart, danke. Am Morgen, als ich mit dem Zug von Basel hierher gereist bin, hatte ich zwar etwas Angst wegen unserem Interview, weil das Wetter noch nicht so gut aussah. Aber nun: perfekt! Ich habe einen Kafi getrunken und dann ging’s gleich los mit den ersten Terminen.

Was sind deine aktuellen Themen & Aufgaben?

Wir sind aktuell daran, mit unseren Kund*innen den internationalen Zahlungsverkehr anzuschauen. Deshalb haben wir mehrere Kundentermine, die wir wegen Corona als Remote Beratungen durchführen. Das ist ziemlich cool, du kannst deine Präsentation teilen und gemeinsam mit dem Kunden ergänzen. Dies entspricht auch dem Kundenbedürfnis Beratungen flexibler und ortsunabhängiger durchzuführen.

Ich möchte gerne etwas mehr über dich erfahren. Wie würdest du dich mit drei Adjektiven beschreiben?

Neugierig, gesellig und loyal.

Das sieht man auch an deinem beruflichen Hintergrund: Du bist ja schon etwas länger bei der UBS.

Jetzt bald schon habe ich mein zehnjähriges Jubiläum! 

Wow, Gratulation! Wie sah deine berufliche Entwicklung innerhalb der UBS aus?

Ich habe bereits die Lehre bei der UBS absolviert. Dann bekam ich das Angebot, nach der Lehre einem zweijährigen Förderprogramm beizutreten. Da konnte ich in verschiedene Abteilungen reinschauen und sogar einen Sprachaufenthalt machen. Im Rahmen dieses Programms bin ich das erste Mal mit Firmenkund*innen in Kontakt gekommen. Und das hat mir so gut gefallen, dass ich mich entschied, diese Richtung einzuschlagen. Momentan studiere ich ausserdem Betriebsökonomie im achten Semester. Das Studium hilft mir, den Blickwinkel der Kund*innen einzunehmen.

So wurdest du also zum Kundenberater bei der Digital Corporate Bank der UBS. Kannst du uns deine Rolle noch etwas genauer beschreiben?

Die Digital Corporate Bank wurde 2018 ins Leben gerufen. Die UBS will sich dediziert den Kleinunternehmen und Startups widmen. Kund*innenberatung bei der DCB, das hat mehrere Facetten. Ich persönlich bin aktuell im Sales zuständig, also in der Akquise und Weiterentwicklung von Kund*innen. Wir betreuen vor allem Unternehmen, die zwischen 1-10 Mitarbeitende haben.

Was ist die Motivation der UBS, ihre Startup-Förderung wieder auszuweiten?

Startups und Kleinunternehmen sind enorm wichtig für die Schweizer Wirtschaft. Fast 90% des Wirtschaftsstandort Schweiz machen Unternehmen mit 10 oder weniger Mitarbeitenden aus.  Weiter zu beachten ist die ganze Innovationskraft, die aus diesen Unternehmen herauskommt. Jedes grosse Unternehmen war mal klein und als eine der grössten Banken ist es auch unsere Verantwortung, sie in diesem Wachstumsprozess zu unterstützen.

Und wie genau unterstützt ihr sie?

Zum Beispiel haben wir das Bankpaket UBS Start Business, welches speziell auf Jungunternehmer*innen zugeschnitten ist. Aber wir gehen noch einen Schritt weiter: Unser Ziel ist es, Startups ganzheitlich zu beraten. Von der Journey ausgehend, beginnen wir mit Bereitstellung von Businessplan-Vorlagen. Für die Gründung arbeiten die Startups mit unserem Partner Fasoon zusammen. Als nächster Schritt kommen die Bankangelegenheiten, wo wir sie natürlich unterstützen, und die Versicherung, welche sie bei uns bequem und zu attraktiven Konditionen über Zürich Versicherungen abschliessen können. Wir haben eine Ökosystem-Sicht, welche wir in einem stetigen Iterationsprozess analysieren und auf die aktuellen Bedürfnisse von Startups anpassen.

Dann haben sie bei euch also sowas wie einen «Package Deal»?  

Genau, denn wir wollen nicht nur fördern, sondern auch beraten. Mit der StartUp Academy veranstalten wir Virtual Venture Coffees, wo wir Feedback zu Businessplänen geben. Und mit euch, dem Impact Hub, unterstützen wir als Programmpartnerin den Circular Economy Incubator und stellen unseren Mitarbeitenden und den Startups flexible Arbeitsplätze zur Verfügung.

2020 war ein schwieriges Jahr für junge Unternehmen. Wie unterstützt ihr Startups und KMUS während der Pandemie?

Genau, 2020 hat vor allem auch kleinere Unternehmen massiv unter Druck gesetzt. Umso erstaunlicher und beeindruckender war es zu sehen, wie sie neue Wege gefunden haben, um die Herausforderungen zu meistern. Wir waren deshalb auch vorne dabei, die Kreditprogramme möglichst schnell und pragmatisch umzusetzen, damit die Hilfe ankommt und weitergemacht werden kann. Allein bei UBS haben wir beim Überbrückungskredit-Programm von Bund und Banken im vergangenen Jahr über 24 000 Kreditanfragen von Kunden aus der ganzen Schweiz erhalten und unseren Kunden Kredite in der Höhe von 3.3 Milliarden Franken gewährt. Aber punkto Gründungen war 2020 ein Boomjahr.

Wieso, deiner Meinung nach, haben die Neugründungen geboomt?

Vielleicht hat die generelle Unsicherheit den Schritt in die Unsicherheit der Selbstständigkeit kleiner aussehen lassen. Oder vielleicht hatten die Leute durch die Krise Erfahrungen und Erkenntnisse, wie man künftigen Herausforderungen begegnen kann. Wenn man so viel zuhause hockt, dann sprudeln die Ideen.

Nicht alle diese Ideen werden auch in der Umsetzung erfolgreich. Und auch intern kann bestimmt der ein oder andere Fauxpas passieren. Zu dem Thema organisieren ja der Impact Hub Bern und die UBS gemeinsam die FAIL NIGHT, eine Veranstaltung mit dem Motto «Scheitern ist auch eine Option». Wie offen ist die Fehlerkultur innerhalb der UBS?

Wir werden aktiv dazu ermutigt, und aus gemachten Fehlern/Rückschlägen gemeinsam zu lernen, damit diese in der Zukunft vermieden werden können. Das Scheitern, oder Fehler machen war lange in der Gesellschaft ein Tabu. Aber aus meiner Sicht nehmen die Teilnehmenden einer Fail Night wahrscheinlich mehr von einem Anlass mit, als wenn drei gestandene Unternehmer*innen auf der Bühne erzählen würden, was bei ihnen extrem gut gelaufen ist. Es soll eine Motivation sein, wenn man am Anfang steht, dass man nicht gleich beim ersten Fehltritt aufgibt, sondern sich neu ausrichtet und weitergeht. Wir versprechen uns viele spannende Gespräche und die Möglichkeit, neue Menschen und Unternehmen kennenzulernen.

Danke für das Gespräch, wir freuen uns auf die FAIL NIGHT vom 10. Juni 2021.

Möchtest du auch dabei sein? Dann kannst du dich unter diesem Link anmelden. Die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist kostenlos.

Foto: Michelle Bettschen