Wie kann die europäische Asylpolitik reformiert werden?
5 December 2016 - impacthubteam
Die europäische Asylpolitik neu denken? Das kriselnde Dublin-System reformieren? Autorinnen und Autoren unserer Netzwerkpartner foraus haben die Ursachen der aktuellen Krise der europäischen Asylpolitik analysiert und einen weitreichenden Vorschlag für eine Dublin Reform erarbeitet. Am 5. Dezember stellten Philipp Lutz, Anna Stünzi, Stefan Egli und David Kaufmann ihre Studie «Gefangen im Dublin-Dilemma» vor und diskutierten ihren Vorschlag mit Schweizer Parlamentariern.
Der Reformvorschlag der foraus-Autorinnen und -Autoren regt deshalb drei zentrale Neuerungen an.
Erstens wird die Registrierungspflicht von der Zuständigkeit fürs Asylverfahren getrennt. Damit erhalten die Staaten wieder den Anreiz, alle ankommenden Personen korrekt zu registrieren.
Zweitens ist nach wie vor nur ein Staat für das Asylgesuch zuständig. Geflüchtete sollen dieses jedoch in einem Dublin-Staat ihrer Wahl stellen können. Dadurch erhalten Asylsuchende nicht nur den Anreiz sich im Ersteintrittsland zu registrieren, sondern auch mehr Autonomie und bessere Integrationsperspektiven.
Drittens werden die finanziellen Aufwendungen für das Asylverfahren auf Basis des europäischen Verteilschlüssels gemeinsam getragen. So wird den unterschiedlichen Voraussetzungen der einzelnen Länder sowie deren Fähigkeit, Geflüchtete aufzunehmen und zu integrieren, Rechnung getragen und die Zielländer erhalten Unterstützung bei der Aufnahme von schutzsuchenden Menschen.
Den gesamten Artikel zur Studie “Gefangen im Dublin Dilemma” und die Publikation zum Download gibt es hier. Die Medienkonferenz und die Diskussion der Autorinnen und Autoren mit Schweizer Parlamentariern hier im aufgezeichneten Facebook Livestream:
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