Das war lia 2021: Ein Rückblick mit Gewinner:innen und Geschichten

lia 2021 ist Geschichte - und was für eine

lia 2021 ist Geschichte - und was für eine: Während des Förderprogramms wurde in den Masterclasses gelernt, es wurden Projekte herausgefordert und Kontakte geknüpft. Nun sind die fünf Gewinnerinnen und Gewinner bekannt - und wir schauen gerne auf eine spannende zweite lia-Ausgabe zurück.

Die zweite Ausgabe steht vor der Tür bzw. hängt bereit, um die 19 qualifizierten Teams & Teilnehmenden zu empfangen.[/caption]Am 5. Oktober 2021 war es soweit: Die qualifizierten Programmteilnehmenden trafen sich zu einem ersten Meet & Greet im Impact Hub Bern. Es wurde viel gelacht und noch mehr Pizza gegessen. Dieser soziale Einstieg ins Programm war speziell wichtig, da der lia ein Community Award ist. Dies bedeutet konkret, dass die Teilnehmenden unter sich entscheiden und abstimmen, welche Projekte den Finaleinzug am meisten verdient haben. Doch anstelle der befürchteten Konkurrenzkämpfe und Intrigen wurden neuen Freundschaften geknüpft, potenzielle Zusammenarbeiten für künftige Projekte ausgelotet und die letzten Pizzastücke schwesterlich und brüderlich aufgeteilt.

In den darauffolgenden drei Wochen fanden die Masterclasses statt. In der ersten Masterclass lernten die Teams alles über das Konzept eines «Lean Startup» und wurden in die Tools eingeführt, die man benötigt, um sein Businessmodell zu konkretisieren. In der zweiten Session drehte sich alles ums Thema «Innovation & Impact»: lia-Initiant Nino Müller höchstpersönlich erläuterte den Teilnehmenden die UN-Nachhaltigkeitsziele im Detail, stellte ihnen das Konzept des sinngetriebenen Unternehmer*innentum vor. Viele stellten fest, dass ihre Projektideen intuitiv bereits auf diesen Prinzipien basiert sind, sie diese jedoch noch ausarbeiten und als wichtiges Differenzierungsargument hervorheben können.

💡💡 Über das Förderprogramm  |  Lia, das ist das Akronym für den imposanten – und vielleicht im ersten Moment auch etwas einschüchternd wirkenden – Namen «Lean Innovation Award». Doch keine Angst: Dieser Award und das dazugehörige Förderprogramm sind spezifisch für «Early Stage»-Ideen & Startups gedacht, die ihr Projekt konkretisieren wollen oder noch einen inhaltlichen und finanziellen Input suchen. Das vom Impact Hub Bern ins Leben gerufene Programm richtet sich an Jungunternehmer*innen, die ihre Idee im Sinne der von den Vereinten Nationen definierten Nachhaltigkeitsziele (weiter)entwickeln wollen. Es fand dieses Jahr zum zweiten Mal statt. Mehr Infos findest du hier: www.leaninnovationaward.ch  💡💡Zuletzt erforschten die Teilnehmenden die Kunst des Pitchens. Eine Idee kann nämlich noch so gut sein: Wenn niemand davon hört, wird sie keinen Erfolg haben. Um dies zu vermeiden, lernten die Programmteilnehmenden vom Experten Rod Hess, wie ein solcher Pitch aufgebaut sein muss, um bei Inverstor*innen und potenziellen Kund*innen auf offene Ohren zu stossen.

LIA Award Ceremony 2021: Das grosse Finale

Und dann galt es auch schon ernst: Die Teams hatten eine Woche Zeit, um ihre Stimmen abzugeben und so gemeinsam zu entscheiden, wer am 18. November ins Final einziehen und sein Projekt vor einer Fachjury präsentieren wird. Diese fünf Projekte haben es ins Finale geschafft:

Breath Atelier

Wir denken und handeln so wie wir atmen. Das Breath Atelier von Gründerin Anita Jetzer unterstützt Unternehmen, die die Gesundheit und Performance ihrer Mitarbeiter durch Breathwork-Kurse & -Workshops steigern wollen. So gibt die zertifizierte Breath-Work-Expertin und Yogalehrerin Anita den Mitarbeitenden und die Möglichkeit, mal wieder richtig durchzuatmen.

Breiby

Breiby ist ein innovativer Abo-Service, der gesunden, frischen und nachhaltigen Brei liefert. Dabei soll es ein Zeitproblem lösen, welches viele Eltern davon abhält, ihre Kinder gesund und nachhaltig zu ernähren. In der Herstellung des Breis durch Spitzekoch Dave Wälti setzt der Gründer Claudio Henri darauf Optical Foodwaste zu verwenden, also Gemüse, das im Supermarkt aufgrund rein ästhetischer Kriterien nicht mehr verkauft werden kann. So wirkt das Projekt einem der grössten Problemen der Branche entgege.

Fish Up

Jonas Urwyler ist schon seit er klein war ein leidenschaftlicher Fischer. Dabei musste er zunehmend feststellen, dass oftmals die aus Plastik gefertigten Köder in den Tiefen des Sees verloren gehen. Sie verschwinden dort jedoch ganz und gar nicht, sondern verschmutzen den See und stellen so ein Gesundheitsrisiko für die Fische und Menschen dar. Das will Jonas ändern und hat sich zum Ziel gesetzt, die Fischerbrache nachhaltig zu revolutionieren. Er will jede Köderart aus nachhaltigen und umweltschonenden Materialien kreieren. Der erste Prototyp ist bereits ein voller Erfolg.

Jaipur Handblock Print

Rohitashva Joshi’s Familie betreibt eine «Hand Block Printing»-Fabrik in Jaipur, Indien. Hand Block Printing ist eine traditionelle Art, in einem aufwändigen und auf Handarbeit basierenden Prozess mit hölzernen Blöcken Textilien mit farbenfrohen Mustern zu bedrucken. Diese Stoffe werden dann bestickt und zu Kissen, Decken, Bettbezügen, Tischtüchern und weiteren Textilprodukten weiterverarbeitet.  Diese Arbeit wird von lokalen Kunsthandwerkerinnen verrichtet. Mit Jaipur Handblock Print will Rohitashva den Schweizer Markt für diese Produkte öffnen und durch den Gewinn die Lebensbedingungen der Kunsthandwerkerinnen verbessern.

Recycle Design Bern

Wie in der Natur gibt es im Recycle Design das Konstrukt Abfall nicht. Alles was keine Verwendung mehr findet, ist Material und Grundlage für Neues. Dieses schwedische Design-Prinzip wird im gesamten Prozess von Design, Entwicklung und Produktion angewendet, wobei von der Materialbeschaffung bis zum Verkauf alles in lokalen Kreisläufen stattfindet. Solche Kreisläufe werden nun in Bern durch Zeinab «Ina» Serage aufgebaut. Bestehend aus einem Laden- und Eventlokal an der Kramgasse, Ateliers im Marzili-Quartier und einer Online-Academy als Opensource-Plattform will Recycle Design Bern das schwedische Prinzip in der Schweiz etablieren.

And the winner is…Wenn man genau hinschaute, sah man schon die Nervosität in den Augen der Finalist*innen flackern, als sie am Donnerstagabend in der Loft des Impact Hubs ein letztes Mal im Kopf ihren Pitch durchgingen. Doch kaum hatten sie die Bühne betreten, verwandelten sich die Jungunternehmer*innen in wahre Profis und präsentieren ihre Herzensprojekte, als hätten sie in ihrem Leben noch nie etwas anderes gemacht.

Nicht nur das Publikum, sondern auch die hochkarätige Jury zeigte sich sehr interessiert für die Projekte. In der Jury sassen Bettina Hirsig, Co-Founder Powercoders.org, Jeremias Jurt, Leiter Startup Programme be-advanced AG, Matthias Egli, Co-Founder Ormera AG, Alice Baumann, Co-Founderin und Verwaltungsrätin your Consultant AG, Urbane Dörfer, Swisspower sowie ebenso dabei war Jürg Schwarzenbach, Investor und Gründer der marcaro AG. Die fünf packten auch gleich an und änderten kurzerhand die Regeln: Statt Top 5 gab es am Ende gleich drei dritte Plätze, die unter anderem mit je CHF 5 000.– ausgezeichnet wurden: Breath Atelier, Jaipur Handblock Print und Recycle Design Bern.

Nun warteten auf der Bühne noch Jonas und Claudio gespannt auf Jürg Schwarzenbachs Jury-Bekanntgabe des ersten Platzes bei lia 2021. «Fisch oder Brei, wir werden’s gleich wissen», machte es Jürg weiter spannend, während er das Couvert mit dem Gewinnerzettel langsam öffnete und diesen im Zeitlupentempo herauszog. «Ein Projekt hatte uns buchstäblich an der Angel: Der Gewinner von lia 2021 ist Fish Up!»

Bist du bereit für lia 2022? Die diesjährige Ausgabe hat einmal mehr aufgezeigt, wie viele kreative, diverse und vor allem nachhaltige Ideen es in und rund um Bern gibt. Und was passieren, kann, wenn man seiner Idee vertraut, all seinen Mut zusammennimmt und sie mit der Welt teilt. Denn du musst nicht einen fertig ausgearbeiteten Businessplan haben, um dich bei lia zu bewerben: Eine gute Idee reicht, den Rest schaffen wir zusammen. Bist du dabei?👉 Folge uns doch auf unseren Sozialen Medien (Instagram, Facebook und Twitter), um den Startschuss für den Call for Projects für lia 2022 nicht zu verpassen.👉 Oder möchtest du als Partner*in beim lia 2022 mitwirken? Dann kontaktiere Regula.

Merci an alle, die den Lean Innovation Award ermöglichen und so einen Teil zu einer besseren Zukunft für uns alle beitragen! 📜 von Sol Kislig.📸 von Fabian Gfeller.

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