Valérie Schelker, Leiterin Personal und Mitglied der Konzernleitung und Amira Heim, Young Talent bei der Schweizerischen Post führten bei unserem Women Empowerment Day vom 17. Juni ein Gespräch, dass Viele bewegt hat. Wir durften ihnen im Nachgang noch weitere brennende Fragen aus der Community stellen.
In welchen Situationen braucht ihr in eurem Alltag besonders viel Mut?
Valérie: Grundsätzlich brauche ich immer dann Mut, wenn ich etwas über Bord werfen muss/musste.
Amira: Ich brauche immer dann besonders Mut, wenn ich meine Komfortzone verlasse und neue Dinge angehe und ausprobiere. Dies hat sich bisher sehr positiv auf die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln ausgewirkt.
Wie kann ich Frauen in meinem Umfeld konkret unterstützen, damit sie mit ihren Ideen und Anliegen besser gehört werden?
Amira: Jüngeren Arbeitnehmenden möchte ich mit auf den Weg geben, dass Mut, Selbstbewusstsein und Offenheit wichtige Aspekte sind, um sich stets weiterzuentwickeln und insbesondere sichtbarer zu werden. Der Aufbau eines unterstützenden Netzwerks ist hierbei sehr wichtig, damit man mehr Präsenz entwickeln kann. Ich empfehle deshalb jungen Frauen, sich früh ein Netzwerk im eigenen Unternehmen und darüber hinaus aufzubauen – so werden eigene Ideen und Impulse mit Sicherheit besser wahrgenommen.
Valérie: Ich hatte damals, nachdem ich als Trainee bei PostFinance gestartet bin, einen Mentor, der mich ermutigt hat, mich auf eine Führungsposition zu bewerben. Da habe ich gemerkt: Mut und Offenheit werden belohnt. Wenn man nicht fragt oder es nicht versucht, passiert nichts. Frauen müssen gesehen und gegebenenfalls auch unterstützt werden, beispielsweise durch eine*n gute*n Mentor*in und durch Chancen, im Unternehmen visibel zu werden.
Was hilft euch in Momenten von (Selbst)zweifel?
Valérie: In Momenten von Selbstzweifel mag ich persönlich die Ansichten von Pipi Langstrumpf. Beispielsweise dieses Zitat hier: «Das habe ich noch nie vorher versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe!» Es bringt auf den Punkt, worum es geht: Den Glauben an die eigenen Fähigkeiten und dass nichts per se unmöglich ist.
Amira: Positiv bleiben – das ist meine Devise. Schliesslich soll man auch Fehler machen dürfen und so seine Learnings für nächste Projekte daraus ziehen können.
Reverse Mentoring: was ist das und wie hat euch das weitergebracht?
Amira: Beim Reverse Mentoring treffen eine Führungsperson und eine junge Person aus dem Konzern aufeinander. Ziel ist es, sich gegenseitig Skills und Wissen weiterzugeben. Ich konnte mich dazu mit Valérie austauschen, von ihr lernen und meine Skills weitergeben. Bei diesem Programm habe ich sicherlich viel Mut und Selbstbewusstsein benötigt, um als Coach für Valérie aufzutreten. Ich habe aber diese Chance gepackt und dabei viel Neues gelernt.
Valérie: Reverse Mentoring fördert das bereichsübergreifende Verstehen, das generationenübergreifende Lernen und den hierarchieübergreifenden Dialog; also den Perspektivenwechsel. Durch und dank Amira habe ich meine Arbeitsweise überdacht und gelernt, wie ich digitale Tools noch besser einsetzen kann.
Liebe Valérie und liebe Amira, vielen Dank, dass ihr euch Zeit für diese Fragen genommen habt. Weiterhin alles Gute und stay empowered!